Mit dieser kompakten Brownfield Checkliste gelingt der strukturierte Umstieg auf SAP S/4HANA – Schritt für Schritt:
Phase 1: Vorbereitung & Projektplanung
☐ SAP-Systemlandschaft dokumentieren (ERP-Version, OS/DB, Unicode-Status)
☐ Zielarchitektur festlegen (On-Premises, Private Cloud, RISE)
☐ Maintenance Planner ausführen und Stack definieren
☐ Abhängigkeiten analysieren (Add-ons, Drittanbieter-Tools, Schnittstellen)
☐ Projektumfang und Meilensteine definieren
☐ Budget & Ressourcen kalkulieren
☐ Projektteam mit Rollen und Verantwortlichkeiten aufstellen
☐ Key-User & Fachbereiche frühzeitig einbinden
☐ Kommunikationsstrategie und Projektmarketing planen
☐ Backup-Strategie für alle Systeme abstimmen
☐ Zeitplan und Downtime-Fenster abstimmen
Phase 2: Systemanalyse & Voruntersuchungen
☐ SAP Readiness Check 2.0 herunterladen und ausführen
☐ Simplification Item Check regelmäßig wiederholen
☐ Custom Code mit ATC & SCI analysieren
☐ Nicht verwendeten Custom Code identifizieren & markieren
☐ Business Functions & Industry Solutions prüfen
☐ Archivierungsstrategie erstellen und vorbereiten
☐ Datenvolumen & Wachstum analysieren
☐ HANA Sizing durchführen (CPU, RAM, Storage)
☐ Systemvoraussetzungen prüfen (Kernel, DB, OS)
☐ CCLM (Custom Code Lifecycle Mgmt) optional aktivieren
☐ Unicode-Konvertierung vorbereiten (falls nicht vorhanden)
☐ Technische Benutzer und Berechtigungen prüfen
Phase 3: Vorbereitende Maßnahmen
☐ Unicode-Konvertierung durchführen (falls noch nötig)
☐ Support Packages & SPAM/SAINT aktualisieren
☐ Aktuelle SAP Notes einspielen (lt. Maintenance Planner)
☐ SAP Solution Manager vorbereiten für DMO/SUM
☐ Add-ons und Business Functions prüfen und freigeben lassen
☐ Schnittstellen (IDocs, RFC, BAPIs, Webservices) inventarisieren
☐ Batchjobs und Zeitpläne dokumentieren
☐ Transportaufträge sichern und bewerten
☐ Workflows auf Kompatibilität prüfen
☐ Druck- und Spoolkonfiguration sichern
☐ SAP Fiori Vorbereitungen (Embedded Deployment?)
☐ System in Sandbox oder Testumgebung klonen
Phase 4: Technische Migration & Konvertierung
☐ Vollständige Sicherung von Datenbank, Applikation & Filesystem
☐ SUM mit DMO-Modus konfigurieren (inkl. Benchmarking)
☐ Datenbankmigration auf SAP HANA durchführen
☐ Tabelle-Migration kontrollieren (Large Objects, Cluster, Pools)
☐ Migration der Benutzer- und Rollendaten prüfen
☐ Konvertierung von Tabellen (MATDOC, ACDOCA, etc.)
☐ Simplification Items in SUM bearbeiten und bestätigen
☐ SPDD (Dictionary-Objekte) manuell anpassen
☐ SPAU (Repository-Objekte) bereinigen & abgleichen
☐ Custom Code nachbearbeiten und Unit-Tests ausführen
☐ Transaktionscodes und Reports neu zuordnen (z. B. KE24 → Fiori App)
☐ Debugging und Dump-Analyse regelmäßig durchführen
☐ Systemparameter (z. B. parallel degree, memory) anpassen
Phase 5: Funktionale Tests & Qualitätssicherung
☐ Systemstart & Basisdienste prüfen (RFC, Spool, Background Jobs)
☐ Mandantenübergreifende Einstellungen prüfen
☐ ST03N & ST22 auf Fehler und Dumps überwachen
☐ Fachliche Prozesse testen (z. B. P2P, O2C, HCM, FI Closing)
☐ Custom Reports & User Exits testen
☐ Workflows, Formulare (SmartForms, Adobe) validieren
☐ SAP Fiori Launchpad konfigurieren und testen
☐ Berechtigungen & Rollen im neuen S/4HANA testen
☐ Performance-Benchmarks ziehen (STAD, HANA Studio)
☐ Integrationstest mit Umsystemen durchführen
☐ Abnahmetests mit Fachbereichen (UAT) durchführen
☐ Regressionstests dokumentieren und freigeben
Phase 6: Go-Live & Nachsorge
☐ Cutover-Plan mit Uhrzeiten und Verantwortlichen finalisieren
☐ Go-Live-Prozesse pro Modul definieren
☐ Letztes Delta-Backup ziehen
☐ Produktivsystem aktivieren und freigeben
☐ Benutzer informieren & ggf. schulen
☐ Monitoring aktivieren (EarlyWatch, HANA Cockpit, Solution Manager)
☐ Log-Auswertungen und Dump-Monitoring
☐ Berechtigungsprobleme korrigieren
☐ Open Issues dokumentieren und priorisieren
☐ Lessons Learned dokumentieren
☐ Supportphase mit Hypercare-Team sicherstellen
☐ Optimierungen identifizieren (z. B. Fiori, Embedded Analytics)
Fazit
Mit dieser vollständigen und praxiserprobten SAP S/4HANA Brownfield Checkliste bestens vorbereitet sein und für eine risikominimierte und kontrollierte Transformation sorgen. Je besser die Vorarbeit, desto reibungsloser die Migration.